Kamingespräch mit Moritz Freiherr Knigge in Linz

Am Freitag, den 25. März 2011 konnten wir Herrn Moritz Freiherr Knigge zum Thema „Wertschätzende Kommunikation“ beim Universitäslehrgang „Advanced Academic Business ManagerIn“ in Linz begrüßen!

Herr Freiherr Knigge – ein Nachfahre des berühmten Schriftstellers und Aufklärers – begann das Gespräch mit den 20 Führungskräften, die sich bereits im letzten Semester des Universitätslehrganges befinden, mit der provokanten Aussage „Wenn ich glaube, zu wissen, was der andere meint und denkt, so ist das meist negativ“. Nachdem sich lt. einer deutschen Studie 90 % der Menschen mehr Höflichkeit wünschen, muss man sich überlegen, mit welcher Einstellung man in ein Gespräch geht, so Knigge. Er spricht hier von der „wertschätzenden Konstruktion“ und stellt klar, dass jeder von uns bewusst kommunizieren und vor allem vor dem gesprochenen Wort überlegen soll, wie man kommunizieren will.

Es ergab sich bereits nach wenigen Minuten eine rege Diskussion mit den TeilnehmerInnen, die Knigge zum Beispiel danach fragten, ob auf organisatorischer Ebene (also bei der Kommunikation zwischen Führungskräften und MitarbeiterInnen) manchmal auch die vorgegebenen Strukturen eine Rolle spielen. „Ich sehe den Zusammenhang nicht und kann nur sagen, dass jeder Mensch Respekt verdient“. Hier sollte seiner Meinung nach die Hierarchieebene nachrangig sein. Obwohl Knigge auch zu bedenken gibt, dass es immer weniger direktes Feedback an Personen gibt, je höher sie in der Hierarchie angesiedelt sind. Persönliche Launen mit ins Unternehmen zu nehmen, hält Knigge für unprofessionell. Deshalb ist es notwendig, sich auch oder gerade als Führungskraft regelmäßig Feedback zu holen und dieses auch zu geben. Das macht laut Knigge eine gute Führungskraft aus.

Foto: Moritz Freiherr Knigge beim Kamingespräch am 25.03.2011, Foto M/O/T®

Natürlich wurde Herr Knigge auch auf seinen berühmten Vorfahren angesprochen. „Ich werde seit 42 Jahren mit Etikette-Regeln bombardiert. Etikette-Literatur spielt den Leuten vor, dass, wenn du es so machst, es dann richtig sein muss.“ Knigge sieht das sehr kritisch. Er überzeugte die zuhörenden Führungskräfte davon, dass das Zugeben von eigenen Schwächen souverän macht und den Respekt vor jedem Menschen hebt.

Mit den abschließenden Botschaften „Kommunikation ist immer ein Gemeinschaftsprojekt“, „Kommunikation funktioniert nie allein“, „Emotionen sind Kommunikationskiller“ hat Herr Moritz Freiherr Knigge das Kamingespräch beendet. Die TeilnehmerInnen des MBA-Programmes waren und sind begeistert und sprechen „von einem Highlight unter den Kamingesprächen“.

Foto: Herr Moritz Freiherr Knigge und TeilnehmerInnen, Foto M/O/T®